Eine chronische Krankheit wie die IgA-Nephropathie kann Ihr Risiko für die Entwicklung einer psychischen Erkrankung wie Angst oder Depression erhöhen.2 Daher ist es wichtig, die Anzeichen frühzeitig zu erkennen und sich bei Bedarf Unterstützung suchen. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, wenn eine der folgenden Aussagen auf Sie zutrifft:5

  • Sie fühlen sich die meiste Zeit traurig, ängstlich oder leer
  • Sie sind reizbar, schnell frustriert oder unruhig
  • Sie haben weniger Interesse an den Hobbys und Aktivitäten, die Ihnen normalerweise Spaß machen
  • Sie haben Schlafprobleme, wachen z. B. sehr früh auf, verschlafen, haben Schwierigkeiten einzuschlafen oder durchzuschlafen
  • Sie bemerken eine Veränderung Ihres Appetits oder Ihres Körpergewichts
  • Sie haben Gedanken an Tod oder Suizid

Wenn Sie Selbstmordgedanken oder ‑gefühle haben und befürchten, dass Sie sie in die Tat umsetzen könnten, wenden Sie sich bitte sofort an Ihren örtlichen Notfalldienst.

Sie können auch mit einer vertrauten Person sprechen. Wenn Sie Ihren Angehörigen oder Freunden sagen, was mit Ihnen los ist, können diese Ihnen Unterstützung anbieten und helfen, für Ihre Sicherheit zu sorgen.

Was Sie bei Problemen mit Ihrer psychischen Gesundheit tun können

Es ist nicht Ihre Schuld, wenn Sie Probleme mit Ihrer psychischen Gesundheit bekommen, und Sie müssen sich nicht allein damit auseinandersetzen. Es gibt Unterstützungsangebote, die Ihnen dabei helfen können, mit Ihrer Krankheit zurechtzukommen und gut mit der IgA-Nephropathie zu leben.5

  • Einen engen Freund/eine enge Freundin, Ihren Partner/Ihre Partnerin oder ein Familienmitglied6
    Mit jemandem zu sprechen, der Sie gut kennt und dem Sie vertrauen, kann Ihre Beziehung vertiefen und Sie einander näherbringen.
  • Ihre Ärztin/Ihren Arzt6
    Ihre Ärztin/Ihr Arzt kennt die Auswirkungen der IgA-Nephropathie auf die psychische Gesundheit und kann Ihnen Hilfe und Rat anbieten und Sie bei Bedarf zu spezialisierten Unterstützungsangeboten weiterleiten.
  • Einen Berater oder Therapeuten/eine Beraterin oder Therapeutin6
    Egal ob Sie von ärztlicher Seite überwiesen werden, sich eigenständig oder als Privatpatient in Behandlung begeben, das Gespräch mit einem Berater oder Therapeuten kann Ihnen helfen, Ihre Gefühle zu verarbeiten. Die Sitzungen können persönlich, als Online-Sitzung oder am Telefon durchgeführt werden. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, wenn Sie eine Überweisung wünschen.
  • Eine anonyme Person7
    Es gibt telefonische Hilfsangebote für Menschen, die sich lieber anonym einer unbekannten Person mitteilen möchten. Dort hört man Ihnen zu, ohne zu urteilen.
  • Andere Patienten6
    Gespräche mit Menschen, die gleiche Erfahrungen gemacht haben, können bestätigend wirken und Sie daran erinnern, dass Sie nicht allein sind. Sie können sich auch nach Online-Selbsthilfegruppen oder persönlichen Treffen von Gruppen in Ihrer Region umsehen.
  • Gemeinnützige Organisationen, die Unterstützung für Menschen mit Nierenerkrankungen und seltenen Krankheiten anbieten6
    Gemeinnützige Gesundheitsorganisationen bieten Patienten verschiedene Arten der Unterstützung an. Suchen Sie online nach weiteren Informationen über die angebotenen Leistungen.

Neben der Unterstützung, die Sie von anderen erhalten, können Sie Ihre eigenen Fähigkeiten auf verschiedene Weise stärken.8 Diese Vorschläge ersetzen zwar nicht den Rat medizinischer Fachleute, können jedoch als erster Ansatz hilfreich sein.


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Mehr über die IgA-Nephropathie erfahren

Die Diagnose einer chronischen Krankheit kann Ihnen das Gefühl geben, dass Sie die Kontrolle über Ihren Körper und Ihr Leben verloren haben.3 Das mag beängstigend sein. Wenn Sie jedoch so viel wie möglich über die Krankheit erfahren, können Sie wieder ein Gefühl der Kontrolle erlangen.9 Dies kann Ihnen helfen, bei Ihren Behandlungs- und Therapieentscheidungen eine aktive Rolle zu übernehmen.9


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Achtsamkeit

Achtsamkeitsmeditation kann Ihnen helfen negative Emotionen zu bewältigen, indem Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment und auf Ihre eigenen Gedanken und Gefühle richten.10 Wir werden leicht von dem überwältigt, was um uns herum geschieht.10 Sich der eigenen Gefühle vollkommen bewusst zu sein, kann dazu beitragen, ungesunde Muster zu bemerken – und loszulassen –, bevor diese beginnen uns zu kontrollieren.10

Regelmäßige Achtsamkeitsmeditationen können Stress, Angst und Depressionen entgegenwirken.10 Dafür braucht es keinen großen Zeitaufwand; kurze Sitzungen von nur fünf Minuten Dauer reichen schon.10 Sie können im Sitzen, Gehen oder Stehen meditieren, auch in Kombination mit anderen Aktivitäten wie Yoga oder Sport.11

Kostenlose Podcasts zum Thema Achtsamkeitsmeditation finden Sie online oder über mobile Apps.


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Tagebuch führen

Ihre Gedanken und Gefühle auf Papier niederzuschreiben kann Ihnen helfen, Ihre Gefühle unter Kontrolle zu bekommen und mehr Klarheit zu erlangen.12 Es kann eine sinnvolle Strategie sein, um Ihre Probleme, Ängste und Anliegen nach Prioritäten zu ordnen.12 Regelmäßige Aufzeichnungen darüber, wie es Ihnen geht, können Ihnen auch helfen zu erkennen, wodurch Ihre negativen Gefühle ausgelöst werden, sodass Sie lernen, diese wirksamer zu kontrollieren.12 Es geht nicht nur um die Konzentration auf negative Gedanken; Sie können in einem Tagebuch auch all die guten Dinge in Ihrem Leben erfassen.12

Es braucht nicht viel, um anzufangen.12 Schnappen Sie sich einfach Stift und Papier oder verwenden Sie Ihren Computer oder Ihr Smartphone – ganz wie Sie möchten.12 Nehmen Sie sich regelmäßig ein paar Minuten Zeit, um aufzuschreiben oder zu zeichnen, was immer sich richtig für Sie anfühlt.12 Es ist ganz Ihre Entscheidung, ob Sie es mit anderen teilen oder nicht.12


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Bewegung

Es ist kein Geheimnis, dass regelmäßige Bewegung Ihnen helfen kann Ihre psychische Gesundheit zu verbessern, indem Sie mehr Energie und eine positivere Stimmung gewinnen.13,14 Egal ob Sie vor Erhalt der Diagnose regelmäßig Sport getrieben haben oder planen, es erstmals zu versuchen, Bewegung kann wirklich helfen, wenn es darum geht, sich gut zu fühlen.13,14 Dies kann ein Spaziergang mit einem Freund oder einer Freundin, Tanzen zu Hause zu Ihrer Lieblingsmusik oder ein Kurs für regeneratives Yoga sein – alles zählt.13

Vielen Menschen hilft regelmäßige Bewegung, um Depressionen und Ängste zu lindern und das Gefühl der Kontrolle über ihren Körper zurückzugewinnen.15 Finden Sie eine Aktivität, die Sie gerne regelmäßig ausüben und die sich leicht in Ihre Alltagsroutine einfügt. Und denken Sie daran: 5 Minuten leichte Bewegung am Tag ist besser als gar keine Bewegung.16

Zur Stärkung Ihrer Motivation kann es helfen, sich selbst kleine Ziele oder Herausforderungen zu setzen. Sie könnten sich überlegen, Ihre täglich zurückgelegten Schritte mit einem Fitnesstracker zu verfolgen oder sich einfach ein Ziel zu setzen wie etwa jeden Tag mindestens 20 Minuten lang zu gehen.15 Denken Sie auch daran, sich selbst nicht zu sehr unter Druck zu setzen: Hören Sie auf Ihren Körper und vergewissern Sie sich bei Ihrem Behandlungsteam, dass Ihre Routine unbedenklich und für Ihr Fitness-Niveau geeignet ist.15

Um mehr über den körperlichen Nutzen von Bewegung zu erfahren, klicken Sie hier.

Arbeit und Ihre psychische Gesundheit

Beunruhigt Sie der Gedanke, Ihre Kollegen oder Ihren Arbeitgeber über Ihre Krankheit zu informieren? Das ist verständlich. Denken Sie immer daran, dass es Ihre Wahl ist, ob Sie anderen etwas sagen. Wenn Sie sich dafür entscheiden, sollten Sie sich über Ihre gesetzlichen Rechte im Klaren sein. Möglicherweise ist Ihr Arbeitgeber gesetzlich verpflichtet, Ihre Privatsphäre zu schützen, und muss angemessene Anpassungen bereitstellen, um Sie bei der Arbeit zu unterstützen.17


Lernen/Studieren und Ihre psychische Gesundheit

Wenn Sie zur Schule, Universität oder einer anderen Bildungseinrichtung gehen, kann es vorkommen, dass Ihre Fähigkeit, zu lernen oder Prüfungen zu absolvieren, durch Ihre Symptome beeinträchtigt wird.18 Es könnte helfen, wenn Sie mit Ihrem Vertrauenslehrer oder Tutor sprechen, um herauszufinden, welche Unterstützung Ihre Bildungseinrichtung anbieten kann.18

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A boiler overheating with the door open made to look like a glomerulus in the kidneys.

Über IgAN

Finden Sie hilfreiche Informationen zur IgA-Nephropathie.

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A female talking to an elderly male outside an open door of a building.

Symptome

Lernen Sie die Symptome der IgA-Nephropathie zu verstehen.

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A lady stretching on some steps outside next to trees and clouds.

Leben mit IgAN

Erfahren Sie, wie Sie sich für ein möglichst gutes Leben mit der Krankheit rüsten können.

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Steaming frying pan containing mixed vegetables including onion, carrots, courgettes and peppers.

Ernährung

Erfahren Sie, wie eine gezielte Ernährung helfen kann, die Nierenfunktion aufrechtzuerhalten.