Eine IgA-Nephropathie ist eine Nierenerkrankung, die auftritt, wenn sich eine fehlerhafte Form des Antikörpers Immunglobulin A (IgA) in den Filtern (Glomeruli) der Nieren ansammelt und eine Entzündung und Schädigung verursacht.1
Um zu erfahren, was in den Nieren eines Menschen mit IgA-Nephropathie vor sich geht, kannst du diese Animation hier betrachten.
Zu den Symptomen einer IgA-Nephropathie zählen Blut im Urin (Hämaturie), schaumiger Urin (verursacht durch Eiweiß im Urin – eine sogenannte Proteinurie oder Albuminurie), Schwellungen (Ödeme), Schmerzen, Bluthochdruck (Hypertonie), Fatigue und Brain Fog.1,2
Blut im Urin ist nicht immer sichtbar; wenn doch, kann es den Urin rosa, tee- oder colafarben erscheinen lassen.1 Die Ursache sind Blutzellen, die durch die geschädigten Glomeruli austreten.1 Eiweißstoffe können ebenfalls durch die geschädigten Glomeruli austreten und führen dann zu schaumigem Urin.1
Die IgA-Nephropathie stört auch die Flüssigkeitsresorption im Körper. Dies kann zu Schwellungen führen, die typischerweise in den unteren Körperregionen, an den Händen oder im Gesicht auftreten.1 Starke Schwellungen können schmerzhaft sein.3
Bei manchen Menschen mit einer IgA-Nephropathie kommt es zu Schmerzen im Bereich um die Nieren (der seitliche Bereich des unteren Rückens, die sogenannte Flanke)4,5 sowie zu Bluthochdruck infolge der Anreicherung von Abfallstoffen und überschüssiger Flüssigkeit im Blutkreislauf.4 Außerdem kann die IgA-Nephropathie Fatigue und Brain Fog verursachen.1
Die Ärzte wissen nicht genau, was die Ursache der IgA-Nephropathie ist.4 Einige Forscher sind der Ansicht, dass es sich um eine Autoimmunkrankheit handelt, weil es das körpereigene Immunsystem ist, das die Nierenschädigung verursacht.1
Ärzte können Anzeichen einer IgA-Nephropathie im Urin und im Blut sehen.6 Beispielsweise können ein hoher Eiweißgehalt (Proteinurie) oder Spuren von Blut (Hämaturie) im Urin Symptome einer IgA-Nephropathie sein, ebenso wie ein hoher Kreatinin- oder Harnstoff-Stickstoff-Spiegel im Blut.6 Kreatinin ist ein Abfallprodukt, das auf natürliche Weise von unseren Muskeln produziert wird,7 und Harnstoff-Stickstoff ist ein Abfallprodukt, das auf natürliche Weise beim Abbau von Eiweißen durch die Leber produziert wird.7 Wenn die Nieren nicht richtig arbeiten, steigen die Spiegel von Kreatinin und Harnstoff-Stickstoff im Blut. Dies deutet darauf hin, dass die Nieren diese Substanzen nicht so effizient entfernen, wie sie sollten.7
Wenn Ihre Ärztin/Ihr Arzt eine Proteinurie, Hämaturie oder einen hohen Kreatinin- und/oder Harnstoff-Stickstoff-Spiegel im Blut feststellt, wird sie/er als nächsten Schritt möglicherweise eine bildgebende Untersuchung der Nieren empfehlen.6 Dabei handelt es sich um ein nichtinvasives Verfahren, bei dem die Nieren mittels Ultraschall oder Röntgenstrahlung betrachtet werden und überprüft wird, ob sie eine normale Form und Größe aufweisen.6
Werden Abnormalitäten festgestellt, ist der letzte Schritt zur formalen Diagnose oft die Durchführung einer Nierenbiopsie.6 Dabei werden mit einer Nadel kleine Stücke des Nierengewebes entnommen, um unter dem Mikroskop untersucht zu werden.6 Durch die Biopsie lässt sich feststellen, ob es sich um eine IgA-Nephropathie oder eine andere Art von glomerulärer Erkrankung handelt.6 Bei den meisten glomerulären Erkrankungen ist zur Sicherung der Diagnose eine Biopsie erforderlich.6
Leider ist die IgA-Nephropathie nicht heilbar. Die Behandlung kann jedoch helfen, das Fortschreiten zu verlangsamen und die Schwere der Symptome zu reduzieren.8
Die Behandlung der IgA-Nephropathie verfolgt die nachstehenden Ziele:1
- das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen
- eine weitere Schädigung der Nieren verhindern
- den Blutdruck normalisieren
- die mit dem Urin ausgeschiedene Eiweißmenge verringern
Sie können viel dafür tun, damit Sie mit der IgA-Nephropathie möglichst gut leben können. Ob Sie Ihren Leidenschaften nachgehen, aktiv bleiben oder bei Zigaretten und Alkohol Zurückhaltung üben – die richtige Lebensweise kann einen direkten Einfluss auf Ihre Symptome und das Fortschreiten der Krankheit nehmen.8–13
Um mehr über die Behandlung der IgA-Nephropathie zu erfahren, klicken Sie hier.
Die Nieren filtern Blut, um Harn zu produzieren, entfernen dabei giftige Abfallstoffe und überschüssiges Wasser und behalten wichtige Substanzen wie Eiweiß und rote Blutkörperchen im Körper.14 Dieses Filtersystem arbeitet mithilfe winziger Blutgefäßknäuel, den sogenannten Glomeruli.14 Sie können sich diese als die winzigen Filter der Niere vorstellen.14
Glomeruläre Erkrankungen sind Nierenerkrankungen, die speziell die Glomeruli betreffen.6
Es gibt folgende Arten von glomerulären Erkrankungen:6
- IgA-Nephropathie
- fokal-segmentale Glomerulosklerose (FSGS)
- Lupus nephritis
- membranöse Nephropathie
- Minimal-Change-Glomerulopathie
- Anti-GBM-Krankheit (Goodpasture-Syndrom)
- Alport-Syndrom (hereditäre Nephritis)
Eiweiß im Urin (Proteinurie oder Albuminurie) kann ein Symptom einer IgA-Nephropathie sein.1 Bei einer IgA-Nephropathie bedeutet es, dass die Filter (Glomeruli) in den Nieren geschädigt wurden und Eiweiß (Albumin) in den Urin austreten lassen.1
Die Eiweißmenge im Urin dient zur Diagnostizierung der IgA-Nephropathie und zur Beobachtung des Krankheitsverlaufs.15 Wenn jemand wegen einer IgA-Nephropathie in Behandlung ist und die Eiweißmenge im Urin sich verringert oder gleich bleibt, kann das eine wirksame Behandlung anzeigen.15
Normalerweise gibt es keine sichtbaren Anzeichen von Eiweiß im Urin, wenn jedoch viel Eiweiß im Urin vorhanden ist, kann der Urin schaumig erscheinen.16
Es ist normal, wenn der Urin gelegentlich schaumig ist.17 Anhaltend schaumiger Urin kann jedoch ein Anzeichen dafür sein, dass Eiweiß in den Urin gelangt ist (Proteinurie), was ein Symptom von IgA-Nephropathie und anderen Nierenerkrankungen ist.17 Sprechen Sie bitte mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, wenn Sie dauerhaft schaumigen Urin haben.
Wenn Sie bei sich Anzeichen einer Proteinurie (anhaltend schaumiger Urin) bemerken, kontaktieren Sie bitte baldmöglichst Ihre Ärztin/Ihren Arzt, damit untersucht werden kann, wodurch diese Veränderung verursacht wird, und bei Bedarf eine Therapie eingeleitet werden kann.18 Mit der richtigen Behandlung ist die Prognose für Menschen mit einer Proteinurie günstig.18
Blut im Urin (Hämaturie) kann ein Symptom verschiedener glomerulärer Erkrankungen sein.6,19 Es bedeutet, dass die Filter (Glomeruli) in den Nieren geschädigt wurden und Blutzellen in den Harn austreten lassen.6
Es gibt allerdings zahlreiche Ursachen für Blut im Urin, und nicht immer liegt eine glomeruläre Erkrankung vor.19 Andere mögliche Ursachen sind:19
- Infektion oder Entzündung der Harnblase, der Nieren, der Harnröhre oder der Prostata
- Nierensteine
- vor Kurzem stattgefundener Eingriff an den Harnwegen
- starke körperliche Aktivität
- sexuelle Aktivität
- Endometriose
- Blasen-, Nieren- oder Prostatakrebs
- Krankheiten mit Auswirkungen auf die Blutgerinnung, z. B. Hämophilie
- Sichelzellenanämie
Sprechen Sie bitte baldmöglichst mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, wenn Sie Blut in Ihrem Urin bemerken.
Blut im Urin und schaumiger Urin sind Symptome einer glomerulären Erkrankung.6 Sprechen Sie bitte unverzüglich mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt, wenn Sie eines oder beide dieser Symptome bemerken.
Über IgAN
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Leben mit IgAN
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Ernährung
Erfahren Sie, wie eine gezielte Ernährung helfen kann, die Nierenfunktion aufrechtzuerhalten.
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